futuring
Fachprojekt 3, AD
Prof. Frederik Künzel
mittwochs, 10:00 Uhr
Raum N201

Das Filmgenre des Science-Fiction geht auf eine faszinierende Art ganz konkret mit den Mitteln der Räumlichkeit und der Architektur um. Dabei bleiben die Aussagen über Zusammenhänge und Kontinuität der gezeigten Orte auf interessante Weise im Vagen. Wie wäre denn der öffentliche Raum in solchen Szenarien wirklich? Wie sind seine Übergänge zu Wohnsituationen und wie wären dann Wohnformen, welche auf einen solchen Raum anschließen? Lassen Sie uns inkomplette Orte in Science-Fiction Filmsequenzen lokalisieren und mit unseren klassischen architektonischen Mitteln der Zeichnung und des Modells weiterspinnen, wie diese Orte wirklich funktionieren könnten. Diese investigative Beschäftigung wird sicher einige Erkenntnisse für unsere alltägliche Arbeit ergeben.
Als Architektinnen und Architekten gehören wir einem der wenigen Berufsstände an, welche sich kontinuierlich mit der Zukunft beschäftigen. Wir entwerfen und beschreiben Dinge, die noch nicht da sind, die aber zukünftige, räumliche Situation verbessern können. Wir denken, dokumentieren und kommunizieren Zukunft. Unsere Faszination für das Filmgenre des Science-Fiction ist daher mehr als logisch, Wechselwirkungen zwischen den beiden Disziplinen haben schon immer stattgefunden.
Es gibt jedoch auch eindeutige Unterschiede. Während wir als Architektinnen und Architekten um räumliche Zusammenhänge bemüht sind, manifestieren sich die konkreten Bilder des Filmgenres gerne durch Spekulationen über technische Errungenschaften der Zukunft. Diese erzeugen in den Erzählungen gesellschaftlich extreme Auswirkungen, manifestieren sich räumlich aber eher durch Objekthaftigkeit der Technik: Megalomane Maschinen, Transportmittel oder Installationen, so groß wie Städte. Räume, die zwischen diesen beeindruckenden Objekten entstehen, spielen eine untergeordnete Rolle und ergeben sich, wenn eher als isolierte Szenenbilder.
Ein Phänomen, für welches sich auch die Utopisten unseres Genres immer wieder kritisieren lassen mussten. An der Stelle an welcher Archigram Moving Cities zeigt, fragt man sich sofort, was denn nun mit dem (öffentlichen) Raum um die Maschinen herum passieren soll und welche Qualitäten dieser bekommt. Genau wie man sich bei Superstudio immer wieder fragt, wie denn nun die räumlichen Verhältnisse und Übergänge zwischen dem Grid und den menschlichen Bedürfnissen aussehen sollen, ohne uns völlig bloßzustellen.
Obgleich das Filmgenre konkret mit den Mitteln der Räumlichkeit und der Architektur umgeht, bleiben die Aussagen über Zusammenhänge und Kontinuität der gezeigten Orte auf interessante Weise im Vagen.
Star Wars macht sich den hohen Kontrast zwischen Landschaften und massiver Technik zunutze und kann so Weitwinkelaufnahmen erzeugen ohne sozialräumliche Zusammenhänge klären zu müssen. Während Bladerunner den Retrostil von Gebäuden nutzt, um eine Verbindung unseres Alltags mit seiner düsteren Zukunft zu schaffen und damit beeindruckend atmosphärische Close-up Szenen erzeugt.
Wo auch immer unsere Helden der Klassiker rennen, fliegen oder streiten ist die Umgebung atemberaubend echt und komplex, bleibt jedoch bei den Aussagen über alltägliche Zusammenhänge unkonkret. Natürlich, es sind ja auch Kulissen und diese tuen, was sie sollen: sie reizen uns zum Spekulieren!
Wie wäre denn der öffentliche Raum in solchen Szenarien wirklich? Wie sind seine Übergänge zu Wohnsituationen und wie wären dann Wohnformen, welche auf einen solchen Raum anschließen?
Lassen Sie uns inkomplette Orte in Science-Fiction Filmsequenzen lokalisieren und mit unseren klassischen Mitteln der Zeichnung und des Modells weiterspinnen, wie diese Orte wirklich funktionieren könnten. Diese investigative Beschäftigung wird sicher einige Erkenntnisse für unsere alltägliche Arbeit ergeben.
Erstes Treffen und Einführung:
Mittwoch, 26.03.25, 10:00 Uhr, Raum N201