Theorie und Geschichte
Schlüsselkompetenz 4 (2 Teilmodule)
Freitags 10:00 - 16:30 Uhr
Raum 208/212
Teilmodul 1: Stadt und Technologie
Prof. Dr. Karl R. Kegler
Das heutige Leben in Städten unterscheidet sich von dem früherer Epochen durch die Präsenz und Wirkung von technischen Systemen. Technik und technische Infrastrukturen sind Voraussetzung für das Zusammenleben einer großen Zahl von Menschen; sie formen und verändern Arbeit, Ökonomie, Versorgung, Bewegungsmuster, Informationsaustausch und Öffentlichkeit. Diese Entwicklung, die im 19. Jahrhundert einsetzt, hat zur flächigen Ausstattung von Architektur und Stadt mit immer verfeinerteren und vernetzteren Technologien geführt. Diese Systeme ermöglichen neue Formen des Handelns, aber sie wirken auch auf den Menschen zurück. Technische Infrastrukturen sind nicht einfach neutral, sie erfordern und etablieren neue Konventionen und Institutionen, welche die Technik warten, bereitstellen, anpassen und kontrollieren.
Das Seminar betrachtet in einem ersten Teil Entstehung und Installation urbaner technischer Infrastrukturen und ihre Wirkungen auf Zusammenleben, Interessen und Institutionen in der Stadt. Mit welchen Erwartungen und Zukunftsvisionen haben Beobachter um 1900 die Technisierung der Stadt verbunden?
Schwerpunktmäßig beschäftigt sich die Veranstaltung im zweiten Abschnitt mit aktuellen Texten und Szenarien, die die Zukunft der technisierten Stadt und deren Entwicklungsperspektiven thematisieren. – Führt die Vision der "Smart City" zu mehr Diversität oder zu mehr Kontrolle? Wie definiert sich "Zentralität" als bestimmende Eigenschaft des Städtischen im Zeitalter von Big Data? Wie können nachhaltige Mobilität und nachhaltiger Konsum in den Städten der Zukunft organisiert werden? Macht die Allgegenwart von Technologie Städte in ihrer Rolle als Netzwerkknoten am Ende überflüssig?
Erstes Treffen, Einführung und Themenvergabe: Freitag, 17.03.2023, 9:00 Uhr, Raum 208
Teilmodul 2A: Exkursion Schweiz: Auf den Spuren des nachhaltigen Sports!
Prof. Dr.-Ing. Natalie Eßig
Ob körperliche Betätigung als Freizeitbeschäftigung oder im Spitzensportbereich – der Sport mit seinen vielfältigen Facetten ist heutzutage ein zentrales Element unserer Freizeit- und Unterhaltungskultur, fördert die Gesundheit und ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Wie jede Handlung, hat auch der Sport positive und negative Auswirkungen auf die umgebende Umwelt. Sport und nachhaltige Entwicklung sind deshalb eng miteinander verbunden und müssen verstärkt gemeinsam betrachtet werden. Auch wenn die Verbindung zwischen Sport und Nachhaltigkeit nicht immer auf den ersten Blick ersichtlich ist, sind vielfältige Verknüpfungen erkennbar: angefangen bei umweltgerechten Sport(-groß)-veranstaltungen bis hin zum nachhaltigen Sportstättenbau. Hierbei kommt dem Raum, in dem der Sport betrieben wird eine wichtige Rolle zu, sowohl in gesellschaftlicher, wirtschaftlicher als auch ökologischer Hinsicht. Von der Landschafts- und Stadtplanung bis hin zur jeweiligen Architektur der Sportstätte steht der Sportstättenbau heutzutage vor zahlreichen neuen Herausforderungen, aber auch gleichzeitig vor neuen Gestaltungsmöglichkeiten.
Ziel des Wahlfachs ist es daher sich mit Nachhaltigkeit von Sportbauten ausseinanderzusetzen. Im Rahmen einer Exkursion fahren wir ins Olympic Museum Lausanne des IOCs und zur der FIFA nach Zürich und diskutieren mit Verantwortlichen von Großveranstaltungen wie Olympischen Spielen oder Fußballweltmeisterschaften zu Themen der nachhaltigen Sportstättenarchitektur. Im Rahmen der Exkursion besichtigen wir auch zukunftsfähige Sportarchitektur im Alpenraum.
Erstes Treffen: Mittwoch, 22.03.2021, 17:30 Uhr, Raum 212
Teilmodul 2B: Exkursion: Chicago
Prof. Johannes Kappler
Prof. Arthur Wolfrum
Chicago, die drittgrößte Stadt der Vereinigten Staaten von Amerika, gilt als ein Mekka der modernen Architektur. Wie kaum eine andere Stadt bietet die Millionenmetropole eine Vielzahl inspirierender Projekte im gesamten Spektrum der Architektur. Vom großen Maßstab der Stadtplanung mit dem visionären Plan of Chicago von Daniel Burnham bis zum baukonstruktiven Eckdetail der Architekturschule von Mies van der Rohe findet man dort ein unbegrenztes Angebot an reizvollem Anschauungsmaterial. Viele der Sehenswürdigkeiten wie die Lake Shore Drive Apartments oder die Marina Towers sind über die Jahre zu Architekturikonen aus unterschiedlichen Epochen geworden. So hat die sogenannte Chicagoer Schule beispielweise als Stilausprägung der ersten Hochhausbauten ganze Generationen von Architektinnen und Architekten in ihrem Denken stark beeinflusst. Diese globale Bedeutung der Architektur in Chicago wurde nicht zuletzt durch das Schaffen international bekannter Architekten wie Frank Lloyd Wright und Mies van der Rohe maßgeblich geprägt.
Doch neben den architektonischen Reizen bietet Chicago noch viel mehr. Als Stadt des Jazz besitzt sie ein reichhaltiges Kulturleben, das jahrhundertelang eine Prägung ganz unterschiedlicher ethnischer Gruppen erfuhr. Auch der Einfluss der deutsch-amerikanischen Gemeinschaft ist hier noch sehr präsent, da der Mittlere Westen lange Zeit der Hauptansiedlungspunkt deutscher Einwanderer:innen war. Selbst der Freizeitwert ist für eine Stadt dieser Größenordnung überraschend hoch. Vor allem im Sommer bieten die Sandstrände am Lake Michigan und der Millenniumpark einen atemberaubenden Blick auf die Silhouette der Stadt.
Im Rahmen der Exkursion sind auch Ausflüge in die nähere Umgebung Chicagos wie zum Farnsworth House nach Plano und zu den Johnson Wax Headquarters nach Racine in Wisconsin geplant.
Erstes Treffen: Freitag, 17.03.2023, 10:45h, Raum 208