JUNGES ERBE revisited
Entwurf 5, AD
Prof. Frederik Künzel
Dienstags, 14:00 Uhr
Raum 212

Die Pressestadt ist eine ambitionierte Wohnanlage der 70er Jahre. In mancherlei Hinsicht ein Vorbild für die momentanen Bemühungen der Wohnraumproduktion. Dem gegenüber steht das OEZ. Es existiert nach über 50 Jahren nahezu unveränderter in der Form einer introvertierten Shoppingmall. Seine Außenseiten sind vor allem Rückseiten und Parkplatzanlagen.
Aber auch die Pressestadt wendet dem OEZ und der Riesstrasse, abgesehen von einer halbherzigen Eingangsgeste eher den Rücken zu. Die Wohnungseingänge sind gut durchdacht, aber in das Innere der Anlage gerichtet. Hier, innerhalb der Pressestadt gibt es auch durchaus qualitative Außenräume. Aber was ist mit den Rändern der Anlage? Was ist mit den Übergängen? Ist in einer lebbaren, bewohnbaren Stadt nicht vor allem auch der Straßenraum als öffentlicher Raum wichtig? Der Raum zwischen den Häusern ist auch Raum, kann von allen genutzt werden und sollte räumliche Qualitäten, wenn nicht sogar Aufenthaltsqualitäten bieten.Wenn der Raum zwischen Großprojekten nicht mitgedacht wird, wird er nicht zur Stadt. Er wird nicht zu nutzbarem, bewohnbarem Raum. Er bleibt Restraum.
Die Riestrasse ist eine Straße mit einem konventionellen, städtischen Straßenprofil (Grünstreifen, Gehweg, Parkstreifen, Fahrbahn, Parkstreifen, Gehweg, Grünstreifen). Jedoch ist sie nicht von Blockrandbebauung und deren Eingängen gesäumt. Sie ist vor allem von diffusem Freiraum, Rückseiten und Infrastruktur umgeben. Können wir mit punktuellen Eingriffen diese Resträume zu einem Stück bewohnbarer Stadt machen? Wir sollten einen Impuls geben und das Konglomerat aus Einzelprojekten in diesem Teil Moosachs durch gezielte Ergänzungen bewohnbarer machen.
Das Zufügen von Wohnraum und das Ertüchtigen bestehender Wohnbebauung mit einem besonderen Augenmerk auf die resultierenden Außenräumen wird helfen, dieses Stück München für Wohnen und Leben attraktiver zu machen.Viele Ingredienzen sind schon vorhanden (Kindergarten, Supermarkt, ein städtischer Platz, etc.), wir müssen sie vielleicht nur sinnvoll verbinden und ergänzen!
Erstes Treffen und Einführung:
Dienstags, 07.10.25, 14:00 Uhr, Raum 212