„Einfach einfach“
Theorie 1, AD
Prof. Jochen Specht
Mittwochs, 10:00 Uhr
Raum N014
“Simple building” is on everyone's lips. Not only since the invention of the “E” building type have there been repeated efforts in the history of architecture to build as “simply” as possible.
The seminar follows in these footsteps, tries to work out strategies of “simplicity” and make them usable for future design work.
„Einfaches Bauen“ ist in aller Munde. Nicht erst seit der Erfindung des Gebäudetyps „E“ gibt es in der Architekturgeschichte immer wieder Bestrebungen, möglichst „einfach“ zu bauen.
Und dabei beschränkt sich die „Einfachheit“ nicht nur auf eine bautechnische Ebene, sondern ist darüber hinaus strukturell, räumlich und gestalterisch zu verstehen.
So gelten beispielsweise die meisten vernakulären Architekturen als typologisch einfache, über Jahrhunderte erprobte Konstruktionen, die dem Prinzip des Bewährten folgen, in sich nachhaltig sind und außerdem besondere gestalterische Qualitäten aufweisen (vgl. z.B. Rudofsky: Architektur ohne Architekten).
Besonders in Krisenzeiten, z.B. bei Rohstoffmangel, hat sich die Architektur auf das „Einfache“ besonnen und mit möglichst wenig Aufwand räumliche Qualitäten und Atmosphären erzeugt. Im Deutschland der Nachkriegsjahre stehen für diese Haltung beispielsweise Otto Bartning oder gerade in München Hans Döllgast.
Später haben Pioniere wie Walter Segal, Ottokar Uhl oder Ralph und Doris Thut einfache Bauwerke entworfen, die sich durch ihre robuste Konzeption und Gestaltung als möglichst adaptierbar und nachhaltig erwiesen haben. Die konzeptionelle Einfachheit ihre Projekte erlaubte den Nutzerinnen und Nutzern einen teilweisen Selbstbau und so eine günstige Projektrealisation.
Das Seminar begibt sich auf diese Spuren, versucht Strategien der „Einfachheit“ herauszuarbeiten und für die zukünftige Entwurfsarbeit nutzbar zu machen.
Die Studierenden werden im Seminar an das theoretische Arbeiten herangeführt, Bibliotheksrecherche und die Arbeit an Originaltexten sind verpflichtend.
Dabei fokussieren wir auf Methoden und Werkzeuge, die für theoretisches Arbeiten und konzeptionelles Denken allgemein hilfreich sind.
Erstes Treffen und Einführung:
Mittwoch, 16.10.24, 10:00 Uhr, Raum N014