System vs. Vielfalt
Fachprojekt 3, UD
Prof. Karin Schmid
LB Jasmin Herberger
Mittwochs, 14:00 Uhr
Raum 207
By means of digital prefabrication, the current imbalance between supply and demand in new residential construction could be overcome through systematization. In the seminar, we want to approach the urban planning, contextual and typological framework conditions with regard to system and diversity. With regard to design, we will deal with the question of necessary creative leeway.
Ein Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage kennzeichnet bereits seit einigen Jahren den Wohnungsmarkt in Deutschland: die Zahlen der fertiggestellten Wohnungen bleiben weit hinter dem tatsächlich notwendigen Bedarf zurück.
Die Gründe hierfür sind vielfältig: der steigende Pro-Kopf-Verbrauch an Wohnfläche, die Verfügbarkeit der Ressource Boden und der Überhang an Baugenehmigungen gegenüber realisierten Projekten sind einige Aspekte, die dazu beitragen. Ganz wesentlich aber auch die gestiegenen Baukosten aufgrund der begrenzten Verfügbarkeit von geeigneten Handwerkern und Bauunternehmen und dem so marktgesteuerten Umfeld.
Eine Lösungsmöglichkeit liegt in der digitalen Präfabrikation, da damit ein erhöhter Umfang an Neubauvolumen durch Systematisierung und schnellere Bauzeit bzw. Montage zu realisieren wäre. Diese Art des Produzierens bietet attraktivere Arbeitsplätze und stellt über den Einsatz computergesteuerter Produktionsprozesse einen Ausweg aus dem aufgrund der demographischen Entwicklung absehbaren Fachkräftemangel dar.
Ein Blick in die Vergangenheit lehrt uns jedoch, dass mit einem hohen Maß an vorgefertigten Bauteilen auch Einschränkungen verbunden sind, die Erscheinungsbild und die mögliche Vielfalt von Lösungen betreffen.
Wir wollen uns im Seminar deswegen zuerst analytisch den städtebaulichen, kontextuellen und typologischen Rahmenbedingungen im Hinblick auf System und Vielfalt nähern.Im Anschluss setzen wir uns entwerferisch mit der Frage nach notwendigen gestalterischen Spielräumen auseinander – wie findet man einen Ausdruck, der etwas mit der Serialität der Architektur zu tun hat und auch räumlich aussagekräftig ist? Kann man etwa ein Gebäude mit einem städtischen Maßstab abschließen, der über die Fassade hinausweist? In Zweiergruppen entwickeln wir einen exemplarischen Katalog möglicher Lösungen im Hinblick auf Standardisierung und Komposition, Regel und Ausnahme, System und Vielfalt.Dieser wird anhand von Texten, Zeichnungen und großen Modellen dargestellt.
Zusätzlich ist eine Exkursion nach Paris zu Referenzprojekten geplant.
Erstes Treffen und Einführung:
Mittwoch, 09.10.24, 14.00 Uhr, Raum 207