Stadtlabor Milbertshofen – Am Riesenfeld
Modul 4.1, Entwurf
Prof. Johannes Kappler
Prof. Nicolas Kretschmann
Prof. Karin Schmid
LB Raphael Rogalli
LB Ina-Maria Schmidbauer
LB Miriam Stümpfl
Im Entwurf „Stadtlabor Milbertshofen - Am Riesenfeld“ werden wir für ein Gebiet vom Teilbezirk „Am Riesenfeld“ ein städtebauliches Entwicklungsszenario entwerfen, das suffizient und sozialverträglich ist und einen konkreten Beitrag zum klimagerechten Stadtumbau und zur erforderlichen Mobilitätswende leistet. Ihre Ideen für den Entwurfsperimeter können zu einer konzeptionellen Blaupause für Milbertshofen und die zukünftige Stadtentwicklung Münchens werden. Wir fokussieren uns auf den Bereich zwischen Lerchenauer Strasse, Riesenfeldstrasse, Moosacher Strasse und BMW Stammgelände.
Unseren Ausgangspunkt und die Basis Ihres Entwurfes bildet dabei eine präzise Beobachtung, Analyse und Bewertung des Bestandes und eine Inventur der Beschaffenheiten, Funktionsweisen und Qualitäten des Vorgefundenen.
Gleichzeitig zeigen uns die aktuellen und auch in Zukunft schwer vorhersehbaren Entwicklungen, dass wir beim Thema "Bauen" im Bewusstsein der begrenzten natürlichen Ressourcen und des Klimawandels darauf zielen müssen, absolut Energie und Material zu sparen, also auf das Thema Suffizienz setzen müssen. Das heisst z.B., wir müssen uns ersthafter mit der Bestandsressource Stadt auseinandersetzen und eine Strategie der Innenverdichtung mehr mit Umbau oder Weiterbau des Bestands lösen, als mit Ersatzneubauten. Gleichzeitig bedeutet es auch, dass wir uns als Architekten noch mehr unserer Verantwortung bewusst sein müssen und verstehen müssen, dass die Basis eines nachhaltigen Entwurfes eine intelligente und robuste, städtebauliche Strategie für den Weiterbau der Stadt ist.
Die Herausforderung der Aufgabe „Stadtlabor Milbertshofen - Am Riesenfeld“ ist u.a. die Suche nach den Chancen für den Entwurfsperimeter, die sich einerseits durch die zukünftige Transformation des BMW Stammgeländes hin zu einem offenen Campus, andererseits durch einen klimagerechten Stadtumbau ergeben. Auf dem Entwurfsperimeter soll auf unterschiedlichen Maßstabsebenen ein städtebauliches Zukunftsszenario getestet werden, sowie typologische und gestalterische Leitlinien für einen ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltigen Stadtumbau erarbeitet werden. Dabei ist das Maß der Erhöhung der baulichen Dichte und der sozialen Interaktionsdichte, sowie der Grad der Nutzungsmischung im städtebaulichen Entwurfsprozess zu evaluieren.
Es ist nun Ihre Aufgabe, aus der Logik des Bestandes heraus ein städtebauliches Zukunftsszenario für den städtebaulichen Entwurfsperimeter zu entwickeln. Dabei ist es wichtig auf unterschiedlichen Maßstäben zu denken und zu entwerfen.
Die Aufgabenstellung beschränkt sich nicht auf übergeordnete, städtebauliche Überlegungen. Vielmehr sollen aus den städtebaulichen Überlegungen exemplarisch auf einem detaillierten Ausschnitt (Stadtbaustein) alle Fragestellungen als ZoomIn vertieft und konkrete architektonische Projekte entwickelt werden, die mit ihren Grundrissen, Schnitten und Ansichten einen Mehrwert für die Architektur der Stadt bieten können. Der detaillierte Ausschnitt wird innerhalb der Entwurfsgruppe definiert.
Der städtebauliche Entwurfsperimeter soll prägnante Freiräume für unterschiedliche Nutzergruppen erhalten, die übergeordnet und in die direkte Umgebung vernetzt sind. Sie machen ihn so auch zu einem attraktiven Standort für innovative Formen des Wohnens in der Stadt. Die Möglichkeit, dass sich ergänzende soziale und kommerzielle Einrichtungen niederlassen, soll dafür sorgen, dass ein Wohn- und Arbeitsumfeld entsteht, das zu Tages- und Nachtzeiten belebt ist. Angebote, die ein zukunftsgerichtetes Mobilitätsverhalten unterstützen, wie Mobilitätshubs, genug Raum für Langsamverkehr, etc. sollen selbstverständlich und räumlich wirksam integriert werden.
Erstes Treffen und Einführung: Donnerstag, 21.03.2024, 14.00, Subaula