Bauen im Bestand
Vertiefungsmöglichkeit im Masterstudiengang am Institut für Architektur
Das Weiterbauen und -denken von bestehenden Strukturen ist eine der zentralen Aufgaben, mit der sich die Architektinnen und Architekten in den kommenden Jahren auseinandersetzen müssen. Bereits heute liegt ein Großteil der Projekte nicht mehr im Bereich des Neubaus, sondern im gebauten Kontext. Nicht nur als Denkmal anerkannte und geschützte Objekte erfordern einen fachgerechten und verantwortungsbewussten Umgang, sondern auch die große Masse qualitätsvoller Bauten. Zu den in diesem Studiengang vermittelten Qualifikationen zählen das Entwickeln von Strategien, um bestehende Strukturen weiter zu denken und zu bauen, gebäudetypologische Grundlagen des Hochbaus, die Recherche und Analyse des Bestands sowie Kenntnis und Beherrschung der Methoden der Bauaufnahme und Bauforschung.
Kontextwissen sowie das Erkennen ursprünglicher Konstruktionen und Materialien und die Beurteilung ihrer nach Jahrzehnten vielleicht nicht mehr auf den ersten Blick sichtbaren Qualitäten sind für das Planen und Bauen im historischen Kontext unverzichtbar.
Dem Verständnis und der Bewertung des Bestandes im historischen, kulturellen, soziologischen, materiellen, konstruktiven, räumlichen und nachhaltigen Sinne wird in der Vertiefung besonderer Wert beigemessen, denn sie bilden den theoretischen Rahmen, in dem die Mittel der Architektur sensibel und der Bauaufgabe entsprechend eingesetzt werden. Das Lehrangebot umfasst die spezifischen Instrumente und grundlegenden Methoden, die für die Bearbeitung von Aufgaben im Bestand notwendig sind. Im Rahmen der theoretischen Module werden Hintergrundwissen, Recherche, Analyse, wissenschaftliches Arbeiten und Schreiben sowie die Grundbegriffe der Denkmalpflege und Konservierung vermittelt. Entwurfsseminare und Fachprojekte erlauben eine konkrete Auseinandersetzung anhand von Musterprojekten und die Bearbeitung spezifischer Entwurfsaufgaben im Bestand.