Das Gleiche nochmal (?)
Theorie 2/3, UD
LB Sebastian Rickert
Freitags, 10:00 Uhr
Raum 413
Serial construction is experiencing a renaissance.The seminar provides an insight into the current development of residential construction. Through the analysis and comparison of buildings from different construction periods, the opportunities and challenges of serial construction – particularly in relation to urban design quality – will be discussed.
Beim Blick auf die Neubaugebiete der Stadt München und anderer Städte läßt sich in den letzten Jahren eine Veränderung der Bauweise im Geschosswohnungsbau beobachten. Lange gab es im Grunde nur noch zwei Bauweisen: Den monolithischen Ziegelbau und den Betonbau mit einem Wärmedämmsystem. Bei beiden Bauweisen erfolgt die Erstellung des Gebäudes aus den einzelnen Baustoffen vor Ort auf der Baustelle. Bauablauf und die Ausführungsqualität sind von äußeren Einflüssen wie Witterung, Materiallieferung und -lagerung sowie dem Personal abhängig.
Immer öfter sehen wir nun Gebäude, die nicht mehr komplett auf der Baustelle entstehen, sondern teilweise aus mehr oder weniger großen und komplizierten, vorgefertigten Bauteilen zusammensetzt werden. Besonders augenfällig ist die Verbreitung von Holz, das aufgrund des sich wandelnden Bewusstseins für Energieverbrauch und CO2-Emission eine immer größere Bedeutung bekommt. Betonfertigteile haben bei einigen Bauteilen, wie z.B. Treppenläufen und Balkonplatten schon eine längere Tradition. Aber auch Mauerwerkswände werden als Elemente angeliefert und die Vorfertigung von einfachen Bauteilen findet immer größere Verbreitung.
Was sind die Gründe für diesen Wandel? Wir beschäftigen uns mit der Bauweise von mehrgeschossigen Wohngebäuden und werden die oben beschriebenen Techniken und deren Veränderung anhand von Beispielen kennenlernen. Wir werden untersuchen wann es in der Vergangenheit Strömungen oder auch nur einzelne Versuche gab, die sich mit der Vorfertigung, mit Modulen und mit Elementierung beschäftigt haben.
Was macht diese Gebäude aus? Wo liegen die Probleme und wo sind die Stärken und Chancen dieser Bauweise? Besonderes Augenmerk liegt auf dem Zusammenhang zum Städtebau. Wie wirkt sich die Bauweise auf den Städtebau aus und umgekehrt, wie läßt sich eine serielle Bauweise in vorgegebenen städtebaulichen Situationen umsetzen?
Die sorgfältige Analyse aus Gebäuden unterschiedlicher Entstehungszeit, der Vortrag und die Diskussion darüber, fördern die Fähigkeit zur Beobachtung und Verständnis von Gebäuden. So lassen sich oft Ursachen für die architektonische und städtebauliche Erscheinung finden. Die Kenntnis des Bestandes ist eine Voraussetzung für eine fundierte, eigenständige Entwurfsarbeit.
Beispiele von 1920 bis heute, der Maßstäbe vom Städtebau bis ins Detail zeigen exemplarisch die Vielfalt des architektonischen Spektrums.
Im Zuge des Seminars werden wir eine Exkursion zu einigen der behandelten Beispiele unternehmen.
Erstes Treffen und Einführung:
Freitag, 11.10.24, 10:00 Uhr, Raum 413