Stadia and Sustainability – Ein grüner Traum oder Realität?
Fachprojekt 3, BD
Prof. Dr. Natalie Eßig
Mittwochs, 17:00 Uhr
Raum 207
In cooperation with the University of Kansas, the stadiums of the European Championship 24 in Germany and the stadiums of the FIFA World Cup 2026 will be analyzed with regard to sustainability and sustainability criteria and concepts for future major event buildings will be derived as part of the specialist project.
Alle Sportgroßveranstaltungen, wie Fußball- oder Weltmeisterschaften versprechen neue Ziele in Sachen Nachhaltigkeit. So sollte auch die Europafußballmeisterschaft 2024 in Deutschland neue Maßstäbe setzen. Ziele waren beispielsweise ein nachhaltiges Mobilitätskonzepts durch vergünstigte Fahrkartenpreise zur Reduktion von CO2-Emissionen oder Projekte mit denen Müll reduziert werden oder bei denen Fans Stadien zum Klima-Meister ernennen sollten. Die Emissionen der EM 2024 in Deutschland bezifferte eine Studie des Öko-Instituts auf ca. 490.000 Tonnen CO2, was einem Durchschnitt für ähnliche Sportgroßveranstaltungen spricht. Der Wunsch, ein nachhaltigeres Fußballturnier auszurichten, ist nicht neu. Vor zwei Jahren versprach Katar, das erste CO2-neutrale Turnier der Geschichte auszurichten. Tatsächlich hat die WM in Katar über 70 Prozent mehr CO2 ausgestoßen als die WM in Russland vier Jahre zuvor, nämlich 3,6 Millionen Tonnen CO2.
Bei den Nachhaltigkeitskonzepten werden die Bauten, in denen die Sportwettkämpfe ausgetragen werden, oft nur wenig berücksichtigt. Erstmalig wurde bei der EM in Deutschland kein neues Stadien gebaut, sondern der Schwerpunkt lag auf der Nutzung bestehender Arenen. Auch bei der Fußball-WM 2026 in Kanada, USA und Mexiko ist die Nutzung und Sanierung bestehender Stadien geplant. Bei der Sanierungen der Stadien sollte jedoch nicht nur auf Energieeffizienz gesetzt werden, sondern es gilt alle Nachhaltigkeitsthemen angefangen von Ökologie, Wirtschaftlichkeit und Gesellschaft bis hin zu standort- und klimaspezifische Aspekten (vom Städtebau bis zu Materialien) über den gesamten Lebenszyklus zu betrachten.
In Kooperation mit der University of Kansas werden im Rahmen des Fachprojekts die Stadien der EM24 in Deutschland und die Stadien der Fußballweltmeisterschaft 2026 im Hinblick auf Nachhaltigkeit analysiert und Nachhaltigkeitskriterien und -konzepte für zukünftige Großveranstaltungsbauten abgeleitet.
Hierbei werden Grundlagen und Strategien der Nachhaltigen Entwicklung (Sustainable Development) und des Nachhaltigen Bauens dargestellt. Der Schwerpunkt liegt auf globalen, europäischen und regionalen Aspekten (Agenda 21, Brundlandbericht, Europäische Nachhaltigkeitsstrategie, Nachhaltigkeitsstrategie Deutschland etc.), ebenso wie auf konzeptionellen und theoretischen Ansätzen (Faktor 4, 2000-Watt-Gesellschaft, Suffizienzstrategie, Effizienzstrategie, etc.) und deren Anwendbarkeit auf das Bauwesen. Zudem werden internationale Bewertungsmethoden für nachhaltiges Bauen analysiert, wie LEED (USA), BREEAM (Großbritannien), QSAS (Katar) und DGNB (Deutschland), und deren Inhalte hinsichtlich ihrer Anwendbarkeit auf den Stadienbau analysiert. Auch Strategien der FIFA, der UEFA und Forschungsarbeiten fließen in das Fachprojekt mit ein und werden kritisch hinterfragt.
Das Modul ist Bestandteil der Vertiefungsrichtung „Nachhaltiges Bauen“.
Exkursionen
Exkursionen zu Stadien werden angeboten.
Kooperationspartner
The University of Kansas
Sprache
Deutsch/ Englisch
Erstes Treffen und Einführung:
Mittwoch, 09.10.24, 17:00 Uhr, Raum 207