Public Potentials – Die Innenstadt im Wandel
Theorie 3, UD
LB Roman Leonhartsberger
Freitags, 14:00 - 17:15 Uhr
Raum N113
In den letzten 70 Jahren haben sich die europäischen Innenstädte von den lebendigen Großstadtzentren mit ihrem 24-Stunden-Programm zu monofunktionalen Geschäfts- und Einkaufsumgebungen gewandelt. Der nächste Umbau der europäischen Innenstädte ist in vollem Gange und die Frage nach den Möglichkeiten einer nachhaltigen Weiterentwicklung ihrer oft monofunktionalen Stadtbausteine und den von ihnen bestimmten Stadträumen stellt sich mit großer Dringlichkeit.
Nachdem das Geschäftsmodell der großen Warenhäuser ausgehöhlt wurde, Kulturzentren saniert werden, und große Verwaltungsbauten als urbane Raumressource entdeckt wurden wird die Bedeutung dieser großen Bauten für die Stadtlandschaft um so deutlicher. Nutzung und Angebot müssen sich anpassen, um ihre Stellung als städtische Architekturen, urbane Orte und ihren Charakter als große teilöffentliche Akkumulatoren nicht zu verlieren.
Dabei geht es nicht um die Häuser allein: die Veränderungen, oft von Leerstand und langen Umbauphasen begleitet, bergen besondere Herausforderungen für die angrenzenden Stadträume, die größtenteils noch von den Planungen der sechziger Jahre geprägt sind. Diese Stadträume, oft monofunktional dem Konsum gewidmet, sind nach Ladenschluss verwaist, und leiden besonders unter dem Strukturwandel der Zentren.
Vor dem Hintergrund dieser Problematiken stehen die Städte vor der Frage, wie die Neudefinition ihrer Zentren im Ganzen aussehen kann: München strebt eine Transformation der Münchner Innenstadt von der „Shopping-Innenstadt“ hin zur „Erlebnis-Innenstadt“ an. Was damit konkret gemeint ist, ist noch weitgehend unklar.
Wir besuchen und analysieren Fallbeispiele städtischer Architekturen, sprechen mit Nutzern und Beteiligten, und diskutieren grundsätzliche Fragen und Ansätze.
Das Ziel ist dabei nicht die volle Analyse der Häuser, sondern der Vergleich ihrer Charakteristika vor dem Hintergrund ihrer Situationen in der Stadt, mitunter bereits laufender Restrukturierungsprozesse und das vergleichende Herausarbeiten ihrer Potenziale für die Zukunft. Zentrale Bestandteile unserer Arbeit sind hierbei Ortstermine, der Diskurs mit Forschenden und Akteur*innen und die Zusammenarbeit im Seminar.
Die Ergebnisse werden zeichnerisch und textlich in ein Publikationsformat eingearbeitet.
Erstes Treffen und Einführung: Freitag, 22. März 2024, 14:00 Uhr, Raum N113