Exil - Wege und Auswege für Architekten im 20. Jahrhundert
Schlüsselkompetenz 4 Teilmodul 1
Prof. Dr. phil. Karl R. Kegler, AD
Montags, 14:00 - 15:30 Uhr
Raum 208
Der globale Erfolg der Architektur der Moderne hat viel mit den Biographien von Architekten zu tun, die in einer Zeit der Diktaturen gezwungen waren, ihre Heimatländer zu verlassen. Welche Ideen und Konzepte nahmen sie als geistiges Gepäck mit auf die Reise? Was waren die Erfolgsbedingungen, die ihnen erlaubten, in anderen Teilen der Welt zu planen, zu bauen oder zu unterrichten?
Die Exilgeschichte deutscher Architektur führt nach Tokyo, Stockholm, Ankara, Jerusalem, Nairobi, Tel Aviv, Harvard, Chicago. Architekten wie Walter Gropius, Mies van der Rohe oder Marcel Breuer tarteten aus den USA als neuer Heimat eine zweite Karriere, wurden einflussreiche Lehrer und weltweit anerkannte Impulsgeber der modernen Architektur. Andere wie Bruno Taut wanderten zwischen Ländern und Kulturen. Zu den Architekten, die während der NS-Zeit ihre Heimatländer verließen, gehören auch Figuren wie Clemens Holzmeister und Paul Bonatz, die dem autoritären Staat (zeitweise) nahe standen.
Das Seminar untersucht Bauten und Biographien, von denen etliche eng mit der klassischen Moderne in Deutschland zusammenhängen. Eines der Länder, die in den 1930er Jahren deutsche Architekten aufgenommen haben, ist die Türkei. Bis heute sind in Ankara und Istanbul Spuren ihrer Arbeit sichtbar.
Erstes Treffen, Einführung und Themenvergabe: Montag, 25. März 2024, 14:00 Uhr, Raum 208