TRANSL(OK)ATION
Theorie 2, AD
Prof. Julian Krüger
LB Afra Dopfer
Mittwoch 14:00 - 17:00 Uhr
Raum 211
In diesem Kurs befassen wir uns mit der Frage, wie das Modell in der Architektur als Methode der Aneignung und des Entwerfens verstanden und eingesetzt werden kann.
Wir werden uns zunächst mit literarischen Texten und Raumbeschreibungen auseinandersetzen, die als Ausgangspunkte für einen individuellen Arbeitsprozess dienen. Ein Text kann oft mehr beschreiben als ein Bild – er erzeugt Stimmungen, Geschichten und Erinnerungen.
Die Übersetzung von Texten in Bilder und schlussendlich in dreidimensionale Modelle wird die zentrale Aufgabe in diesem Semester sein.
Wie wird Raum beschrieben? Und wie entsteht die Vorstellung eines Raumes, eines Ortes in der Literatur und Architektur? Welche Herangehensweisen können wir entwickeln, um eine Raumvorstellung zu übersetzen und in einem Modell zu manifestieren? Geht es dabei um Details und Materialität, um Licht und Atmosphäre, um Empfindungen wie Kälte oder Wärme, oder um Handlungen und tägliche Verrichtungen, um Gebrauch, Wiederholungen, kulturelle Eigenarten oder Konditionierungen? Welche Informationen nehmen wir auf, wie geben wir sie zurück und wie können sie gestaltet werden?
Die Übersetzung einer fiktiven oder realen Situation in ein Modell erfordert Entscheidungen bezüglich Maßstab, Medium, Format, und Darstellungsart. Es gibt jedoch viele Freiheiten in der Übersetzung, da sie immer auch eine Interpretation ist. Diese besondere Eigenart macht das Modell zu einem wirkungsvollen Instrument im Entwurfsprozess, bei dem Spiel und Fiktion mit bestehenden Sachverhalten kombiniert werden können.